Ginseng ist die in der chinesischen Arzneimittelkunde am meisten verwendete Heilpflanze, sie wurde bereits vor fünftausend Jahren erstmalig erwähnt. Man nutzt die Wurzel der mindestens vierjährigen Ginseng-Pflanzen meist als allgemeines Stärkungsmittel bei Schwächezuständen aller Art.
Die Ginseng-Wurzel hat eine Vielzahl an wirksamen Pflanzenstoffen. Dazu gehören Saponine, ätherisches Öl, Eiweiße und verschiedene Zuckerarten. Die Saponine, ein Gemisch aus über zehn Einzelkomponenten, werden Ginsenoside genannt und sind für die Hauptwirkung der Ginseng-Wurzel verantwortlich. Im Handel findet man weißen und roten Ginseng. Deutsche Hersteller verarbeiten zumeist weißen Ginseng, bei dem die Wurzeln getrocknet und dann zu Pulver gerieben werden. Roter Ginseng entsteht, wenn die Wurzelknollen mit Wasserdampf behandelt und danach getrocknet werden.
Die Studien zur Wirksamkeit von Ginseng sind qualitativ sehr unterschiedlich. Ein positiver Effekt auf die Denkfunktion und Lebensqualität ist jedoch feststellbar. Die Anwendung von Ginseng im asiatischen Raum und innerhalb der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) erfolgt nach ganz eigenen Gesetzen und kann meist mit Maßstäben der westlichen Schulmedizin nicht verglichen werden. Zudem werden dabei oft deutlich höhere Konzentrationen eingesetzt.
Wie kann diese chinesische Wurzel am Besten eingesetzt werden?
Biologisch lässt sich die Wirkung der Pflanze am Besten dadurch erklären, dass sie ein Gemisch an Wirkstoffen enthält, welches sich an die körperliche Verfassung des Betroffenen anpassen kann. So ist Ginseng in der Lage, normalisierend und ausgleichend auf veränderte Situationen im Körper einzuwirken. Es wird vermutet, dass der wichtigste Wirkungsort der Ginsenoside der Hypothalamus (Areal im Zwischenhirn) ist, von dem aus zentral alle hormonellen und neuronalen Prozesse gesteuert werden.
Als unspezifisches Stimulans unterstützt Ginseng den Körper auf vielfältige Weise: Er steigert die Widerstandskraft und hilft dem Organismus sich vor vielen schädlichen Umwelteinflüssen zu schützen. Darüber hinaus regt die Wurzel das zentrale Nervensystem an und verbessert die allgemeine Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit. Auch eine Aufhellung der Stimmungslage wurde schon beobachtet – besonders bei älteren Menschen. Bei Überforderungs- und Erschöpfungssyndrom (Burnout-Syndrom) kann Ginseng ebenfalls sehr unterstützend eingesetzt werden. Wie, wann und in welcher Form diese chinesische Heilpflanze eingesetzt wird, weiß man natürlich am Besten nach einer Beratung durch eine Naturheilpraxis, die den ganzen Menschen und dessen Situation betrachtet.
Ginseng-Wurzel kann man als Tee zubereiten oder auch direkt kauen. Pulver und Kapseln enthalten einen Trockenextrakt der Wurzel. Bei der Auswahl eines Produktes sollte auf einen standardisierten, also qualitativ hochwertigen Extrakt geachtet werden. Die Konzentrationen variieren von 4% bis 15%. Beliebt sind auch flüssige Zubereitungen, oft in Kombination mit Vitaminen. Die Dauer der Einnahme hängt von den Beschwerden der Betrofenen ab und sollte mit dem Therapeuten abgesprochen werden.