Unter dem Druck der modernen Hochleistungsgesellschaft haben Burn-out-Syndrome in den letzten Jahren und Jahrzehnten stark zugenommen. Grund ist das aktuelle Paradigma, dass die Stress-Situation statt eine Ausnahme zu sein zur Regel wird. Burn-out ist denn auch vor allem die Folge eines nachhaltig gestörten Lebensrhythmus – voller Aktionismus und Sinnverlust, bei ständiger Missachtung eigener Grenzen, sowie permanenten äußeren Belastungen des heutigen Hochgeschwindigkeitslebens.
Erschöpfung oder Abgeschlagenheit ist ein stark verbreitetes Symptom. Meist sind die Ursachen harmlos, doch leider gibt es auch Ausnahmen. In den meisten Fällen ist eine Erschöpfung nicht weiter schlimm. Fast immer gibt es einen bestimmten Grund, der den Betroffenen ohnehin bewust ist. Schlaflose Nächte, Stress im Beruf oder auch intensives Treiben von Sport sind oft für Erschöpfungszustände oder Abgeschlagenheit verantwortlich. Hier kann man mit Naturheilmethoden sehr gut unterstützen.
Bei einem Burn-out geht jedoch das eigene Gefühl für die notwendige Abwechslung zwischen Arbeit und Entspannung/Freizeit verloren. Schließlich ist die Person ausgebrannt und von ihren Gefühlen abgespalten. Im Unterschied zur “einfachen” akuten oder chronischen Erschöpfung, ist es ein schwieriger und oft langwieriger Prozess, einen Patienten aus einem Burn-out herauszuholen
Burn-out und Arbeitsleben – wo sind die Grenzen?
Laut einer Studie der Baumann Unternehmensberatung berichtet fast jeder zweite Manager in Deutschland, im Laufe seiner Karriere einen Burn-out zu erleiden. Bei manchen zeigt er sich durch Kopfschmerzen. Anderen tut der Rücken oder Magen weh. Einige bekommen einen Tinnitus. Und viele können nachts nicht mehr schlafen.
Aber auch ein bestimmtes Verhalten im Umgang mit Freunden und Mitarbeitern deutet auf einen Burn-out hin: Zynismus etwa ist ein deutliches Warnzeichen – wenn Unternehmer voller Hohn und Spott von seinem Arbeitsalltag erzählen, bedeutet es oft, dass sie dringend Hilfe brauchen.
Viele Menschen müssen erst in langen Prozessen lernen, dass es meistens reicht, wenn sie etwa nur 80 Prozent geben. Anderen fällt das oft noch nicht mal auf wie stark sie sich selbst belasten. So kann man sich beispielsweise vornehmen, eine Aufgabe in einer gewissen Zeit zu erledigen: Vor allem für Perfektionisten ist es wichtig, einen klaren Zeitrahmen zu haben. Eine begleitende Maßnahme, die von Außen kommt, kann daher einen solchen Prozess hervorragend unterstützen.
Wichtig ist vor allem auch, dass Führungskräfte Anzeichen eines Burn-outs kennen. Ein typischer Fall ist, dass Arbeitnehmer sich für alles schuldig fühlen: Sie sind manchmal schon Krankgeschrieben, aber glauben dennoch, dass sie eigentlich zur Arbeit kommen müssen. Die Betroffenen wollen die anderen im Unternehmen oder der Führungsetage nicht hängen lassen und machen sich Vorwürfe. Hier gilt es handfest einzugreifen und diese Menschen aus dem Arbeitsalltag gezielt heraus zu nehmen.
Wie funktioniert eine Burn-out-Therapie?
Ziel einer Behandlung ist, den persönlichen Lebensrhythmus (wieder) zu finden und so zu gestalten, dass die Patienten die Frage nach dem tieferen Sinn des eigenen Daseins auf individuelle Weise beantworten können. Zu dem gilt es, sich das Fehlermachen zu erlauben und dennoch in einer Selbstwertschätzung zu bleiben. Wichtig ist dabei ein gezielter Ausgleich im Alltag und das Erlernen der richtigen Entspannungstechniken.